Exaktes Arbeiten im 3D-Druck oft kaum möglich

3D Druck Loecher passgenau probleme
Löcher im 3D Druck sind problematisch
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Die Idee klingt verlockend: Mit einem CAD-Programm mal schnell ein Ersatzteil gestalten, per heimischen 3D-Drucker im Hobbyraum ausdrucken und sogleich passgenau verbauen!

Aber die Praxis sieht völlig anders aus. Um mit einer 500 Euro-Gurke im Keller wirklich präzise Formteile drucken zu können, musst Du ein kleiner Virtuose sein. Zu aller erst solltest Du natürlich in der Lage sein, Dein Druckvorhaben digital mit einem CAD-Programm zu „beschreiben“.  

Doch das ist nur ein Zehntel der Miete. Was auf dem Papier steht, ist nicht unbedingt das, was aus dem 3D-Drucker kommt. Denn jetzt löst der Handwerker den Technokraten ab.

Ich vergleiche es einmal mit dem Fahren eines Autos. Die Verkehrsregeln und Vorschriften sind die eine Sache, das Gefühl für das Auto und seine Bedienung eine vollkommen andere. Nicht jeder, der in der Theorie besteht, kommt mit seinem Auto heil durch die nächste Toreinfahrt oder kann sein neues Auto richtig einparken.

Wie groß/klein ist der Wendekreis? Wie schnell, hart oder weich reagiert das Auto auf ein Bremskommando? Wann kommt die Kupplung beim Gang-Wechsel?

Das alles kennt jeder. Genau so ist es beim 3D-Druck. Die Filamente verschiedener Hersteller haben verschiedene „Schmelz-Kennlinien“. Dazu kommt: die Umgebungstemperatur des Druckers, die Temperatur der „Druck-Düse“ und die Temperatur des Heizbetts beeinflussen dieses Schmelzverhalten ebenfalls exponentiell.

Was das bedeutet? Nun, die Ausdehnung des Schmelzmaterials unter Hitze ist kaum zu berechnen, muss intuitiv abgeschätzt werden. Das heißt – nur ein erfahrener Druckspezialist kann aufgrund seiner langen Erfahrungen abschätzen, wie das Druckbild sich gestalten wird.

Auf Deutsch – die Plaste-Wurst quillt bei verschiedenen Temperaturen unterschiedlich auf und führt oft zu Fehlern im Druckbild.

Damit nicht genug! Auch die Geschwindigkeit, mit der die einzelnen „Plaste-Würste“ aufgetragen werden, beeinflussen das Druckbild und die Passgenauigkeit.

Im Internet kursieren sogenannte „Profile“ für viele 3D-Drucker, mit denen 3D-Drucker in Zusammenhang mit einem Standard-Filament optimal funktionieren. Aber das ist oft nur Theorie.

Das Ausdrucken von präzisen Formteilen bleibt den Experten vorbehalten, oder Nutzern von verdammt teuren Geräten. Die „billig-Fraktion“ muss auf ihren Erfahrungen setzen, um halbwegs präzise Formteile zu drucken.