Diodenlaser Gehäuse: Starke Ventilatoren für Absaugeinrichtung

Axiallüfter
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Lüfter, Ventilatoren für Laser Absaugeinrichtung

Für meinen kleinen 20 Watt Diodenlaser möchte ich eine effektive Absaugeinrichtung für den anfallenden Schmauch bauen. Beim Schneiden entwickelt der Laserschneider ungeahnte Mengen von „Abgasen“, welche sich auf alle im Gehäuse befindlichen Bauteile legt und früher oder später den frühen Hitzetod des Lasermoduls begünstigt.

Für Laserarbeiten in der Garage wird bei diesen kleinen Diodenlasern vermutlich keine Absaugeinrichtung benötigt – Garagentor auf und der Wind kümmert sich um Abgase sowie Dämpfe. Soll der Lasergravierer im Büro oder der Wohnung betrieben werden, muss ein Gehäuse mit einer funktionierenden Absaugvorrichtung her.

„Funktionierende Absaugvorrichtung“: Schmauch möglichst schnell aus dem Gehäuse saugen, bevor er sich auf Bauteile legt und sie beeinträchtigt.

Ungeeignete Ventilatoren

Es gibt billige, fertige Laser-Umhausungen, Einhausungen für die kleinen China-Dioden-Laser zu kaufen. Auch ich kaufte so eine für erste Testversuche mit dem neuen 20 Watt (optische Leistung) Sculpfun S30 Pro Max „blauen“ 445-nm Laser.

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12 Volt Axiallüfter

Ein erster Test mit einem auf Amazon gekauften fertigen Laser-Gehäuse verlief nicht zufriedenstellend. Ein kleiner 12-Volt Axiallüfter holte die Luft zwar aus dem Gehäuse, doch bis dies vollständig geschah, legte sich ein grauer Film auf alle im Inneren befindlichen Komponenten.

Für kleinere gelegentliche Arbeiten auf dem Schreibtisch ist diese Lösung ausreichende. Wer hingegen 4mm Sperrholz regelmäßig schneidet, sollte sich nach einer anderen Absaugvorrichtung für seinen Dioden-Laser umsehen.

120 mm Axiallüfter mit 161m³/h

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Ich ersetzte den 12 Volt Axiallüfter durch einen „stärkeren“ Axiallüfter.

  • Spannung 230 Volt
  • Schlauchanschluss 100 mm
  • Volumenstrom 161 m³/Stunde (95 cfm)
  • Druck 82 Pascal.

Das Ergebnis war ebenfalls nicht berauschend. Zwar zog er schneller mehr Luft aus dem windigen Gehäuse, doch der Unterdruck genügte nicht, um die beim Laserschneiden unter dem Werkstück kriechenden Schmauchgase abzusaugen.

Anmerkung: Beim Gravieren entstehenden die Schmauchspuren über dem Werkstück. Beim Schneiden wird der Schmauch dank des Air-Assist-System mit Druck durch das Werkstück nach unten durch das Wabengitter gepresst, wo er vom Bodenblech blockiert wird. Nur mit ausreichend Unterdruck lässt sich der Schmauch in dieser Region „hervorlocken“.

Als Nächstes kaufte ich ein „professionellen“ Lüfter.

Dieser Ventilator erfüllt seinen Zweck

150 mm Rohrventilator mit 530m³/h

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Dieser Kanalventilator ist im Vergleich zu den „billigen“ Lösungen ein „Kraftpaket“.

  • Spannung 230 Volt
  • Schlauchanschluss 150 mm
  • Volumenstrom 530 m³/Stunde (371 cfm)
  • Druck 300 Pascal.

Wenn Du nicht vorhast, Reduzierstücke einzubauen (weil ein dünnerer Schlauch besser durch den Fensterspalt im Arbeitszimmer passt), den 150 mm Schlauch am Lasergehäuse montierst, erzeugt der Lüfter einen so starken Sog (Unterdruck), dass sich die seitlichen Wände meiner Laser-Umhausung sichtbar zusammendrücken. Auch wenn ich mit 6 Bar Druckluft durch die Air-Assist Düse presse, saugt dieser Ventilator das Lasergehäuse leer.

Axiallüfter sind weit verbreitet, preiswert und erzeugen einen hohen Volumenstrom. Ein hoher Unterdruck ist jedoch auch wichtig, wenn es darum geht den Schmauch auch aus entlegenen Ecken im Lasergehäuse zu saugen.

Der Volumenstrom – eine vereinfachte Erklärung

Handwerker und Fachleute haben sich das Zusammenspiel von Volumenstrom und Unterdruck durch jahrelange Praxiserfahrungen verinnerlicht. Anfänger und Einsteiger tun sich anfangs schwer mit diesen beiden in Zusammenhang stehenden Begriffen Volumenstrom und Druck. Mir geht es genau so.

Eine anschauliche Erklärung: Stell Dir vor, es ist ein stürmischer Herbsttag.

  • Wenn du ALLE Fenster und Türen in zwei gegenüberliegenden Zimmern öffnest, entsteht ein starker Durchzug. Es schwingt die Deckenlampe im Windsog und herumliegende Papiere werden aufgewirbelt.
    In einer kurzen Zeitspanne werden viele Kubikmeter Frischluft durch die Wohnung befördert (Siehe Volumenstrom).
  • Öffnest Du in jedem Zimmer nur das KLEINE Oberfenster, fällt der „Durchzug-Effekt“ geringer aus. Weder wackelt die Lampe an der Decke, noch werden wichtige Papiere durch die Gegend geschleudert.
    In derselben Zeitspanne wird weniger Luft durch die Wohnung befördert.
  • Wenn Du jetzt die Tür zwischen den beiden Zimmern schließt, muss der Luftstrom sich einen Weg durch die Schlüssellöcher suchen.
    In derselben Zeitspanne werden statt vielen Kubikmeter nur ein Kubikdezimeter Frischluft bewegt.