Mittlerweile gibt es rund um das Schreiben von Artikeln eine Menge mehr oder weniger schlaue Helferlein, Tools mit teilweise Künstlicher Intelligenz (KI) oder sonstigen Merkmalen. Die Software Pixlr REMOVE BG entfernt beispielsweise mit einer trainierten KI Hintergründe von Fotos. Das Rechtschreib- und Grammatik Prüfprogramm LanguageTool kontrolliert und korrigiert deine getippten Texte gleich im Editor deines Browsers, ohne dass Du MS Word gegenlesen lassen musst. Und das Programm „The best Spinner“ erzeugt aus einer Textvorlage, einem existierenden Artikel, eine neue, unverwechselbare Fassung des Ursprungs-Beitrages. Diesbezüglich war meine Wortwahl im Titel des Beitrages etwas irritierend. Natürlich schreibt The best Spinner nicht grundlos automatisch Texte, wie auch? Woher soll der Spinner wissen, zu welchem Thema ein Text geschrieben werden soll?
Was tut „The best Spinner“?
Auf den Punkt gebracht: Der Spinner schreibt einen eingegeben Text um und erzeugt so unzählige Varianten, Versionen, Revisionen eines Artikel.
Du kannst von einer beliebigen Webseite einen Text kopieren, gar einen ganzen Artikel und „The best Spinner“ schreibt ihn so um, dass nicht einmal der ursprüngliche Autor ihn als sein eigenes Werk erkennt.
Okay, ob das nun die feine englische Art ist, sei dahingestellt. Doch sei mir die Anmerkung erlaubt: Das Rad wurde in 9.000 Jahren kein zweites Mal erfunden und auch viele Texte, Beiträge, Artikel basieren auf irgendeinen „Vorgänger“, der im Laufe der Zeit immer und immer wieder übernommen und umgeschrieben wurde. Der Unterschied zum digitalen Spinner ist: Der menschliche „Spinner“ ist langsamer, erzeugt weniger Abwandlungen und ist dabei oft nicht kreativer als der digitale Sklave. Das Prinzip ist jedoch dasselbe: Nimm von irgendwoher eine Nachricht , schreibe sie um und verkaufe sie als Deine Nachricht. Das machen Autoren und Redakteure unzähliger lokaler Nachrichtenblätter tagtäglich unzählige Male.
Du kannst einen gesponnenen Text in 14 Sprachen übersetzen lassen. Die Qualität? Peinlich kann es werden, wenn reale Menschen diese Texte auch wirklich lesen (müssen).
Keine deutschen Synonyme – nur zum spinnen englischer Texte
„The best Spinner“ rühmt sich für seine „Hunderten von Millionen“ Einträgen in einer Datenbank für Synonyme. Allerdings nur in englischer Sprache.
132.000 Texte
Wozu brauchst Du 132.000 Texte, wenn sie nichts mit dem zu tun haben, was dir am Herzen liegt? Stell Dir vor, du möchtest einen Beitrag zum Thema „Wie mache ich aus einem alten Fernseher einen Smart-TV?“ schreiben, aus einem vorhanden Artikel heraus „spinnen“. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass gerade DIESES Thema fix und fertig in der Datenbank von „The best Spinner“ liegt, auf dich wartet, in Deutsch vorliegt und auch noch die aktuelle Technik sowie am Markt verfügbaren Geräte berücksichtigt?
Schnick-Schnack. Dieses „Features“ kann nur von Spammern genutzt werden.
Unbegrenztes Spinnen?
Wenn ich diesen Satz, in den Spinner eingebe, wie viele SINNVOLLE Varianten kann er erzeugen? Das würde ich gern testen, doch dazu müsste ich ein Jahresabo für 67 Dollar abschließen.
Kein KI (Spinnen durch maschinelles lernen
Man kann eine Aufgabe wie mit einem 30 Jahre alten Programm durch „suchen & ersetzen“ umsetzen, oder nutzt eine trainierte KI (Künstliche Intelligenz). Durch maschinelles Lernen wird einer Software menschliches Verhalten bei der Lösung eines Problem antrainiert. Die Spinning-Software „The best Spinner“ ist dazu nicht in der Lage.
Ein Text-Spinner kann wertvolle Dienste liefern, wenn …
… wenn Du ihn bedienen kannst. Ein Spinner – so auch „The best Spinner“ – ist ein Werkzeug, das bedient werden will. Einfach nur einen Artikel kopieren, in den Spinner laden, den Automatik-Modus wählen und die Sache ins Rollen bringen? Das garantiert keine hohe Qualität bei den erzeugten Text-Variationen.
Was kostet „The best Spinner“?
Kostenlos ist bekanntlich nicht einmal der Tod, der „Best Spinner“ ist im Vergleich dazu recht preiswert. Mit 67 Dollar pro Jahr bist du dabei. Das mag für Dich wenig erscheinen, aber ein fetter Gewinn für die Betreiber dieses Dienstes. Denn stehen dahinter menschliche Arbeitskräfte? Nein.
Fazit
Die Software ist für englische Texte ausgelegt, die dann in 14 verschiedene Texte übersetzt werden kann. Den Anfang stellt aber ein englischer Text dar. Auch das Synonym-Wörterbuch liegt nur in englischer Sprache vor. Von KI haben die Entwickler bisher noch nichts gehört und dafür 67 Dollar bezahlen? Da müsste sich das Spammen ja wirklich lohnen.
Für mich persönlich ist „The best Spiner“ nichts.
